Entropisches Potential von Ereignissen: Neue KI-Unsicherheitsmethode
Eine neue Studie aus dem arXiv-Repository präsentiert ein innovatives Konzept, das die Unsicherheitsbewertung in künstlicher Intelligenz (KI) revolutionieren könnte. Das „entropische Potential von Ereignissen“ misst, wie einzelne Aktionen, Beobachtungen oder andere diskrete Ereignisse die erwartete zukünftige Entropie eines Systems beeinflussen.
Das ursprüngliche Konzept stammt aus der Physik, wurde aber für KI angepasst, indem ein ereignisbezogener Messwert eingeführt wurde. Dieser berücksichtigt bedingte Erwartungen, um auch Gegenfaktische Szenarien abzubilden. Dadurch lässt sich die Wirkung eines Ereignisses auf die zukünftige Unsicherheit präziser quantifizieren.
Die Autoren demonstrieren die Anwendbarkeit des Ansatzes in verschiedenen Bereichen: bei der Bewertung von Entscheidungsstrategien, bei der Gestaltung intrinsischer Belohnungen, in erklärbarer KI und bei der Erkennung von Anomalien. Durch Beispiele aus Reinforcement Learning, Bayesscher Inferenz und Anomalieerkennung wird gezeigt, wie das entropische Potential die Modellierung von Unsicherheit vereinheitlichen und stärken kann.
Das Framework verbindet Prinzipien aus Thermodynamik, Informationstheorie und maschinellem Lernen und bietet damit einen theoretisch fundierten, interpretierbaren und vielseitigen Ansatz zur Handhabung von Unsicherheit in intelligenten Systemen. Praktische Aspekte der Berechnung in komplexen KI-Modellen werden ebenfalls erörtert, sodass der Ansatz sowohl in der Forschung als auch in der Praxis einsetzbar ist.