Physische KI im Einsatz: Technische Grundlagen für Mensch‑Maschine‑Interaktion
Physische KI beschreibt intelligente Systeme, die nicht nur Daten verarbeiten, sondern aktiv in der physischen Welt agieren. Der komplette Entwicklungszyklus beginnt mit der Erfassung von Sensordaten, geht über das Training von Modellen bis hin zur Bereitstellung auf Edge‑Geräten, die in Echtzeit Entscheidungen treffen.
Im ersten Schritt werden umfangreiche Messdaten aus der Umgebung gesammelt – Kameras, Lidar, Inertialsensoren und weitere Messgeräte liefern die Basis für das Lernen. Diese Rohdaten werden anschließend in strukturierte Trainingssets überführt, die die KI nutzt, um Muster zu erkennen und Verhaltensregeln abzuleiten.
Nach dem Training folgt die Optimierung der Modelle für die begrenzten Ressourcen von Edge‑Hardware. Hier werden Modelle komprimiert, quantisiert und auf die spezifische Plattform angepasst, sodass sie ohne Cloud‑Verbindung zuverlässig laufen.
Ein entscheidender Aspekt ist die kontinuierliche Rückkopplung: Sobald das System im Einsatz ist, sammelt es neue Daten, bewertet seine Leistung und passt sich dynamisch an. So bleibt die KI stets aktuell und verbessert ihre Interaktion mit der realen Umgebung.
Ein praktisches Beispiel liefert Diligent Robotics mit dem mobilen Manipulationsroboter Moxi. Der Roboter hat bereits über 1,2 Millionen Lieferungen in Krankenhäusern durchgeführt, was rund 600 000 Stunden klinischem Personal erspart hat. Durch die Automatisierung von Logistikaufgaben wird nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch wertvolle Zeit für die direkte Patientenversorgung freigesetzt.
Diese Entwicklungen zeigen, wie physische KI die Grenzen zwischen digitaler Intelligenz und realer Interaktion verwischt und dabei konkrete, messbare Verbesserungen in komplexen Arbeitsumgebungen erzielt.