Kausalität ohne kausale Modelle: Neue abstrakte Definition

arXiv – cs.AI Original ≈1 Min. Lesezeit
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Ein kürzlich auf arXiv veröffentlichtes Papier (arXiv:2511.21260v1) präsentiert eine völlig neue, abstrakte Definition von (tatsächlicher) Kausalität. Die Autoren distanzieren sich von der klassischen Halpern‑Pearl‑Formulierung, die auf kausalen Modellen (strukturelle Gleichungsmodelle) basiert, und extrahieren deren Kernprinzipien, sodass die Definition in jedem Kontext anwendbar ist, in dem Gegenfaktische definiert werden können.

Durch diese Abstraktion eröffnet sich ein breiteres Anwendungsfeld: Die Definition lässt sich nicht nur in Modellen mit Rückverfolgung („backtracking“) einsetzen, sondern ermöglicht auch die Kausalitätsanalyse von Formeln, die Disjunktionen, Negationen, Überzeugungen und verschachtelte Gegenfaktische enthalten – Bereiche, die die Halpern‑Pearl‑Definition nicht abdecken kann. Damit wird die Kausalitätsforschung auf komplexere logische Strukturen ausgeweitet.

Darüber hinaus zeigen die Autoren, wie die abstrakten Prinzipien auf die Definition von Erklärungen übertragen werden können, sodass diese Konzepte über kausale Modelle hinaus gelten. Gleichzeitig liefert die neue Sichtweise ein tieferes Verständnis der Eigenschaften der ursprünglichen Definition, selbst innerhalb klassischer kausaler Modelle. Diese Arbeit markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer universelleren und flexibleren Kausalitätsanalyse.

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