Windows speichert veraltete Zeichenketten, um Übersetzungen nicht zu brechen

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Microsoft Windows hat ein ungewöhnliches Geheimnis: Es behält alte Textzeichenketten in der Systembibliothek, auch wenn sie längst veraltet sind. Dieses Vorgehen soll verhindern, dass bei jeder neuen Version die bereits übersetzten Texte plötzlich unleserlich werden.

Die Idee dahinter ist simpel, aber technisch anspruchsvoll. Wenn ein Entwickler einen neuen Code schreibt, muss er dafür sorgen, dass die zugehörigen Textstrings bereits lange vor dem eigentlichen Release freigegeben werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Übersetzungsdatenbanken nicht plötzlich neue, noch nicht übersetzte Inhalte enthalten.

Das Ergebnis ist ein System, das mit jeder Update‑Reihe ein wenig mehr „Schwamm“ an Speicherplatz ansammelt. Veraltete Strings bleiben erhalten, selbst wenn sie nicht mehr im Einsatz sind, und sorgen dafür, dass manche Formulierungen Jahre lang unverändert bleiben – manchmal sogar Jahrzehnte.

Für Entwickler bedeutet das, dass sie bei der Planung von Updates besonders auf die Konsistenz der Textstrings achten müssen. Für Anwender ist es ein verstecktes, aber wichtiges Detail: Die Stabilität der Übersetzungen steht über einer schlanken, modernen Codebasis.

Insgesamt zeigt sich, dass Microsoft bewusst einen Kompromiss eingeht: Durch das Beibehalten alter Zeichenketten wird die Integrität der Übersetzungen gewahrt, auch wenn das System dadurch etwas „schlammiger“ wird. Ein interessanter Ansatz, der die Balance zwischen technischer Präzision und Benutzerfreundlichkeit aufzeigt.

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