DEFCON: KI-basierte Bewertung von Verteidigern im Fußball
Die Bewertung von Verteidigern im Fußball ist seit langem ein Problem: Erfolgreiche Abwehr wirkt oft erst, bevor ein gefährlicher Angriff überhaupt entsteht, und lässt sich daher nicht einfach an sichtbaren Aktionen wie Interceptions oder Tackles messen.
Mit dem neuen Framework DEFCON (DEFensive CONtribution evaluator) wird dieses Problem angegangen. Das System nutzt Graph Attention Networks, um die Erfolgschancen und den erwarteten Wert jeder angreifenden Option zu schätzen und gleichzeitig die Verantwortung jedes Verteidigers für deren Unterbindung zu bestimmen. Auf dieser Basis wird für jede Aktion ein Expected Possession Value (EPV) berechnet, und DEFCON weist Verteidigern positive oder negative Credits zu, je nachdem, ob sie die EPV des Gegners reduziert oder erhöht haben.
DEFCON wurde mit Ereignis- und Trackingdaten der Eredivisie der Saison 2023‑24 trainiert und in der Saison 2024‑25 getestet. Die aggregierten Credits der Spieler zeigen eine starke positive Korrelation mit ihren Marktwerten, was die Aussagekraft des Modells unterstreicht.
Darüber hinaus bietet DEFCON praktische Anwendungen wie zeitliche Darstellungen der defensiven Beiträge während eines Spiels, räumliche Analysen über das Spielfeld hinweg und detaillierte Zusammenfassungen der Interaktionen zwischen einzelnen Angreifern und Verteidigern.