Datengetriebene Methode liefert 90 % Genauigkeit Pendlerfahrten im Stadtverkehr
In einer neuen Studie wurde ein vollständig datengetriebener Ansatz entwickelt, um individuelle Reiseverläufe im städtischen Schienenverkehr präzise zu rekonstruieren. Dabei werden die Daten aus dem automatischen Fahrsystem (AFC) und der Fahrzeugortung (AVL) genutzt, um zentrale Elemente der Fahrtroute zu bestimmen: die gewählte Bahn, die Ein- und Ausstiegszeiten sowie die Umsteigezeiten.
Der Ansatz gliedert sich in drei Hauptschritte: Erst wird ein alternatives Bahnset unter Berücksichtigung räumlicher und zeitlicher Beschränkungen erstellt. Anschließend erfolgt die adaptive Trajektorienbestimmung, die sich dynamisch an die vorhandenen Daten anpasst. Abschließend werden die einzelnen Fahrtrouten zusammengeführt, um einen vollständigen Reiseverlauf zu erzeugen.
Ein zentrales Innovationselement ist die KLEM-Methode (KL‑Divergenz‑basierte Parameter‑Schätzung kombiniert mit dem EM‑Algorithmus). Diese Technik ermöglicht die Schätzung der Modellparameter ausschließlich aus den vorhandenen Daten, ohne dass externe Befragungen oder zusätzliche Datensätze nötig sind. Dadurch wird die Robustheit und Anwendbarkeit des Modells deutlich erhöht.
Um die Wirksamkeit des Verfahrens zu prüfen, wurden reale individuelle Fahrtrajektoren statt synthetischer Daten verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Methode in Stoßzeiten eine Genauigkeit von über 90 % erreicht – ein bedeutender Fortschritt für die Optimierung von Betriebsabläufen und die Verbesserung des Fahrgastkomforts im städtischen Schienenverkehr.