KI mit menschlichem Design steigert Anthropomorphismus, nicht immer Vertrauen
Eine neue Studie mit 3.500 Teilnehmern aus zehn verschiedenen Ländern zeigt, dass KI-Systeme, die menschenähnlicher gestaltet sind, bei den Nutzern deutlich mehr Anthropomorphismus auslösen. Gleichzeitig erhöht sich das Vertrauen und die Interaktionsbereitschaft jedoch nicht überall gleichermaßen.
Die Forscher führten zwei groß angelegte, länderspezifische Experimente durch, bei denen die Probanden in Echtzeit mit einer KI interagierten. Dabei stellten sie fest, dass die Nutzer weniger auf theoretische Konzepte wie „Bewusstsein“ oder „Sinnesfähigkeit“ achten, sondern vielmehr auf praktische, interaktionale Signale wie den Gesprächsfluss oder das Verständnis der eigenen Perspektive.
Obwohl die menschlichere Gestaltung der KI eindeutig zu einer höheren anthropomorphen Wahrnehmung führt, zeigte die Untersuchung, dass dieser Effekt nicht automatisch zu gesteigertem Engagement oder Vertrauen führt. Kulturelle Unterschiede spielen dabei eine entscheidende Rolle: In einigen Regionen fördert ein bestimmtes Design das Vertrauen, in anderen wirkt es neutral oder sogar abschreckend.
Die Ergebnisse legen nahe, dass Sicherheitsrichtlinien für KI nicht mehr ausschließlich auf westlichen Annahmen beruhen dürfen. Stattdessen sollten sie die Vielfalt der Nutzererfahrungen berücksichtigen und gezielt auf die interaktionalen Aspekte abzielen, die weltweit Vertrauen und Engagement fördern.