CROC-Ansatz verbessert genetische Risikoprävention – auch bei seltenen Varianten
Forscher haben einen neuen Ansatz namens CROC (Collapsing Receiver Operating Characteristic) vorgestellt, der die Vorhersage von Krankheitsrisiken durch die Kombination von häufigen und seltenen genetischen Varianten verbessert. Dieser Ansatz erweitert das bereits entwickelte FROC-Modell um spezielle Verfahren zur Berücksichtigung seltener Varianten, die bisher in der Risikoprävention kaum berücksichtigt wurden.
Die Wirksamkeit des CROC-Ansatzes wurde anhand von 533 Einzel-Nukleotid-Polymorphismen (SNPs) aus 37 Kandidatengenen aus dem Genetic Analysis Workshop 17 Mini-Exome-Datensatz getestet. Das Modell, das alle SNPs einbezog, erreichte einen Area-Under-the-Curve (AUC)-Wert von 0,605, während ein Modell, das nur häufige Varianten berücksichtigte, einen AUC von 0,585 erzielte. Damit zeigte sich, dass die Einbeziehung seltener Varianten die Vorhersagegenauigkeit deutlich steigert.
Weiterhin wurde die Leistung von CROC und FROC bei schrittweiser Reduktion der häufigen Varianten untersucht. In allen Szenarien, in denen die Anzahl der häufigen Varianten abnahm, übertraf CROC die Leistung von FROC. Besonders bei extremen Fällen, in denen ausschließlich seltene Varianten vorhanden waren, erreichte CROC einen noch höheren AUC-Wert, was die Bedeutung der seltenen Varianten für die Risikoprävention unterstreicht.
Der CROC-Ansatz bietet damit einen vielversprechenden Weg, um die Genauigkeit genetischer Risikoprävention zu erhöhen und damit die Grundlage für präzisere medizinische Entscheidungen und öffentliche Gesundheitsstrategien zu legen.