Wie die beste Vorhersage uns zu einfachen Schlussfolgerungen führt

Ben Recht – Argmin Original ≈1 Min. Lesezeit
Anzeige

In der Welt der Datenwissenschaften gibt es eine verlockende Idee: Je besser ein Modell vorhersagen kann, desto einfacher und linearer ist es. Diese Annahme, die oft als „Simplicity‑Bias“ bezeichnet wird, hat in den letzten Jahren sowohl Begeisterung als auch Kritik ausgelöst.

Neuer Forschung zufolge kann die beste Vorhersage jedoch irreführend sein, wenn es um die Ableitung von Ursachen geht. Komplexe, nichtlineare Modelle liefern häufig höhere Genauigkeit, doch ihre Ergebnisse sind schwer zu interpretieren und können falsche kausale Schlüsse zulassen. Experten betonen, dass eine reine Leistungsbewertung nicht ausreicht, um die zugrunde liegenden Zusammenhänge zu verstehen.

Die Debatte zeigt, dass Wissenschaftler und Praktiker einen ausgewogeneren Ansatz brauchen. Dabei sollten sowohl die Vorhersagekraft als auch die Transparenz und Nachvollziehbarkeit eines Modells berücksichtigt werden. Nur so lassen sich robuste Erkenntnisse aus großen Datensätzen gewinnen, die sowohl praktisch als auch theoretisch fundiert sind.

Ähnliche Artikel