Neues Konzept: Memory‑Amortized Inference als Basis für kognitive Berechnung
Die neueste Veröffentlichung auf arXiv (2508.14143v1) präsentiert ein revolutionäres Modell für künstliche Intelligenz, das die traditionelle Sichtweise von „Erneuerung durch Optimierung“ hinterfragt. Statt gleichmäßig zu sampeln oder von Grund auf neu zu optimieren, nutzt das Modell die strukturierte Wiederverwendung von bereits durchgeführten Inferenzpfaden.
Im Kern steht Memory‑Amortized Inference (MAI), ein Rahmen, der kognitive Prozesse als Inferenz über latente Zyklen im Gedächtnis betrachtet. Durch die Einbettung von induktiven Vorurteilen in die wiederholte Nutzung von Strukturen reduziert MAI die Entropie und ermöglicht kontextbewusste, strukturerhaltende Inferenz. Damit wird die Intelligenz nicht mehr als ergodischer Sampler, sondern als Navigator über eingeschränkte latente Räume verstanden, der von einem persistenten topologischen Gedächtnis geleitet wird.
Ein weiteres Highlight ist die Verbindung von MAI mit der Delta‑Homologie, die zeigt, wie das Modell die Grundlage des Universal Cortical Algorithmus von Mountcastle bildet. Jeder kortikale Säule wird hier ein lokaler Inferenzoperator zugeordnet, der über zyklus‑konsistente Gedächtniszustände arbeitet. Gleichzeitig wird eine Zeit‑Rückwärts‑Dualität zwischen MAI und Reinforcement Learning aufgedeckt: Während RL Werte von Belohnungen nach vorne propagiert, rekonstruiert MAI latente Ursachen von hinten nach vorne aus dem Gedächtnis. Diese Umkehrung eröffnet Wege zu energieeffizienter Inferenz und löst die aktuellen Rechenengpässe moderner KI‑Systeme.
Zusammenfassend liefert MAI eine einheitliche, biologisch fundierte Theorie der Intelligenz, die auf Struktur, Wiederverwendung und Gedächtnis basiert. Die Autoren betonen zudem die tiefgreifenden Implikationen dieses Ansatzes für die Erreichung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI). Das Konzept verspricht, die Art und Weise, wie wir KI entwickeln, grundlegend zu verändern.