Zielgerichtete Zustände: Wie Ziele Weltmodelle formen
Eine neue Studie auf arXiv präsentiert ein innovatives Konzept, das die Art und Weise, wie intelligente Agenten ihr Verhalten steuern, neu definiert. Anstatt die Weltmodelle in getrennte Beschreibungs- und Bewertungsbestandteile zu zerlegen, schlägt die Arbeit vor, dass beide Aspekte gleichzeitig aus den Zielsetzungen des Agenten entstehen.
Der Ansatz nutzt die Idee der „telischen“ Zustände aus der buddhistischen Erkenntnistheorie. Diese Zustände werden als Klassen von Erfahrungsmustern definiert, die ein gemeinsames Ziel widerspiegeln. Durch die Analyse der statistischen Abweichung zwischen den Handlungsstrategien eines Agenten und den gewünschten Erfahrungselementen entsteht ein dynamisches Weltmodell, das sowohl beschreibt, was ist, als auch bewertet, was wünschenswert ist.
Die Autoren betonen, dass dieses Modell die bisher getrennten Komponenten von Reinforcement-Learning – die Zustandsdarstellung und die Belohnungsfunktion – zu einem einheitlichen Rahmen zusammenführt. Sie argumentieren, dass diese Integration nicht nur die Effizienz des Lernprozesses steigert, sondern auch eine einheitliche Erklärung für Verhalten, subjektive Erfahrung und neuronale Aktivität in unterschiedlichen Systemen liefert.
Die Arbeit zieht sowohl aus empirischen Studien als auch aus theoretischen Überlegungen Rückschlüsse, die das Potenzial dieses Ansatzes für die Entwicklung von KI-Systemen und die Erklärung menschlichen Verhaltens unterstreichen. Sie eröffnet damit neue Perspektiven für die Forschung zu zielgerichtetem Lernen und zur Gestaltung von Agenten, die ihre Umwelt auf eine kohärente, zielorientierte Weise wahrnehmen und handeln.