V&A East Storehouse: Ein Museum, das Lager und Kultur verbindet
Wir waren ein paar Tage in London und haben uns gestern einem Tag voller Kultur gewidmet. Der erste Halt war das brandneue V&A East Storehouse im Queen Elizabeth Olympic Park in der Nähe von Stratford, das am 31. Mai dieses Jahres eröffnet wurde.
Das Gebäude dient in erster Linie als Lager für die Victoria and Albert Museum und beherbergt rund 250 000 Objekte, die im Hauptmuseum nicht ausgestellt sind. Gleichzeitig ist es für die Öffentlichkeit zugänglich – der Eintritt ist frei. Besucher steigen über Treppen in einen luftdichten Korridor ein und gelangen in den klimatisierten Innenraum, wo drei Etagen mit industriellen Regalen voller Sammlungsstücke zum Erkunden einladen.
Ein besonderes Merkmal ist die geringe Beschilderung. Nur wenige Zahlen geben Hinweise, die man im Online‑Katalog nachschlagen kann. Diese Minimalität sorgt dafür, dass man sich wirklich auf die ausgestellten Gegenstände konzentriert und die Atmosphäre des Raumes spürt.
Zu den Highlights zählen die zweistöckigen, straßenseitigen Fassaden des ehemaligen Brutalisten‑Wohnprojekts Robin Hood Gardens, das 1972 fertiggestellt und 2017 bis 2025 abgerissen wurde. Außerdem befindet sich das Kaufman Office – ein Büro, das aus Pittsburgh nach London gebracht wurde und das einzige vollständig von Frank Lloyd Wright entworfene Interieur außerhalb der USA ist. Im Hintergrund kann man sogar einen Haufen Standuhren aus der Vergangenheit entdecken.
Das V&A East Storehouse verbindet also funktionale Lagerhaltung mit einem einzigartigen kulturellen Erlebnis. Wer London besucht, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieses ungewöhnliche Museum zu entdecken.