MimiTalk: KI-gestützte Interviews revolutionieren qualitative Forschung
Ein neues KI-Framework namens MimiTalk hat die Art und Weise, wie qualitative Forschung betrieben wird, grundlegend verändert. Durch die Kombination eines Supervisor-Modells für strategische Aufsicht und eines konversationellen Modells zur Fragegenerierung ermöglicht MimiTalk eine skalierbare und ethisch verantwortungsvolle Datenerhebung.
In einer ersten Usability-Studie mit 20 Teilnehmern zeigte MimiTalk, dass die Interviewerinnen und Interviewer weniger Angst verspürten und die Gespräche flüssiger verliefen. Anschließend wurden 121 KI-gestützte Interviews mit 1.271 menschlichen Interviews aus dem MediaSum-Datensatz verglichen. Mithilfe von NLP-Metriken und Propensity-Score-Matching konnte nachgewiesen werden, dass die KI-Interviews in Bezug auf Informationsdichte, Kohärenz und Stabilität sogar besser abschnitten.
Eine dritte Studie brachte zehn interdisziplinäre Forscherinnen und Forscher zusammen, die sowohl menschliche als auch KI-Interviews durchführten. Nach einer blinden thematischen Analyse zeigte sich, dass KI-Interviews besonders technische Einblicke und offene Meinungen zu sensiblen Themen lieferten, während menschliche Interviews kulturelle und emotionale Nuancen besser erfassten.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das duale Agentenmodell von MimiTalk eine effektive Mensch‑KI‑Kooperation ermöglicht. Es schafft die Voraussetzungen für reproduzierbare, skalierbare und qualitativ hochwertige qualitative Forschung, ohne dabei die ethischen Standards zu vernachlässigen.