ALIGN: KI-Framework liefert präzise Unfallstandorte aus Text und Karten
Verlässliche geographische Daten zu Straßenunfällen sind entscheidend für Sicherheitsanalysen und die Planung von Infrastruktur. In vielen Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen fehlt jedoch noch immer eine genaue, ortsspezifische Unfallstatistik. Traditionelle Geocodierungswerkzeuge stoßen in mehrsprachigen und unstrukturierten Nachrichtenformaten an ihre Grenzen – unvollständige Ortsangaben und gemischte Bangla‑Englisch‑Schriften verschleiern den räumlichen Kontext.
Um diese Lücke zu schließen, wurde ALIGN (Accident Location Inference through Geo‑Spatial Neural Reasoning) entwickelt. Das vision‑language‑Framework imitiert menschliches räumliches Denken und ermittelt Unfallkoordinaten direkt aus Text- und Kartenhinweisen. Durch die Kombination großer Sprach- und Vision‑Language‑Modelle in einem mehrstufigen Pipeline-Ansatz werden zunächst optische Zeichenerkennung, sprachliche Analyse und anschließend eine kartografische Verifikation mittels Gitter‑Scanning durchgeführt.
ALIGN prüft jede vorgeschlagene Position systematisch gegen kontextuelle und visuelle Belege, sodass die Ergebnisse nachvollziehbar und fein granular sind – ohne dass das Modell neu trainiert werden muss. In Tests mit bangla‑sprachigen Nachrichten zeigte ALIGN eine konsequente Verbesserung gegenüber herkömmlichen Geoparsing‑Methoden und konnte Unfallorte auf Distrikt- und Unterdistriktsebene exakt bestimmen.
Die Technologie schafft damit eine hochpräzise Basis für automatisierte Unfallkartierung in datenarmen Regionen. Sie unterstützt evidenzbasierte Verkehrs‑ und Sicherheitsentscheidungen und fördert die Integration multimodaler künstlicher Intelligenz in die öffentliche Infrastrukturplanung.