Neurophysiologische Signale zeigen, wie Menschen adaptiv denken
In einer neuen Studie auf arXiv wurde untersucht, welche Gehirnaktivitäten das flexible Anpassen von Denkstrategien ermöglichen, wenn sich Umweltregeln ändern. Forscher nutzten ein Kartensortierparadigma in Kombination mit Elektroenzephalographie (EEG), um die neuronalen Abläufe zu verfolgen, und verglichen die menschliche Leistung mit der eines multimodalen großen Sprachmodells.
Die Analyse von Stimulus- und Feedback‑basierten Signalen offenbarte koordinierte Delta‑Theta‑Alpha‑Dynamiken. Frühzeitige Delta‑Theta‑Aktivitäten deuten auf exploratives Monitoring und die Bildung von Regelannahmen hin, während eine occipitale Alpha‑Beteiligung die Bestätigung und Stabilisierung der Aufmerksamkeit nach erfolgreicher Regelidentifikation signalisiert. Diese Muster zeigen, dass das menschliche Gehirn hierarchische Regelabstraktionen nutzt, um sich kontextabhängig anzupassen.
Im Gegensatz dazu zeigte das multimodale Sprachmodell lediglich kurzfristige, feedback‑gesteuerte Anpassungen, ohne echte hierarchische Regelabstraktion oder adaptives Denken. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, künstliche Intelligenz stärker an den neurophysiologischen Prinzipien zu orientieren – insbesondere an der synchronen Koordination von Gehirn‑Wellen – um echte kontextsensitiv adaptive Systeme zu entwickeln.