Physische KI: Neue Grundlagen für intelligenten Körper
In einer neuen Veröffentlichung auf arXiv werden die Grundprinzipien der physischen künstlichen Intelligenz (Physical AI) aus wissenschaftlicher und systemischer Sicht detailliert beschrieben. Ziel ist es, ein theoretisches Fundament zu schaffen, das die körperliche Verankerung, sensorische Wahrnehmung, motorische Handlung, Lernprozesse, Autonomie und Kontextsensitivität intelligenter Systeme in einem zusammenhängenden Rahmen erklärt.
Im Gegensatz zu klassischen KI-Ansätzen, die auf symbolischer Verarbeitung und datengetriebenen Modellen beruhen, betrachtet Physical AI Intelligenz als ein emergentes Phänomen, das aus der realen Interaktion zwischen Körper, Umwelt und Erfahrung entsteht. Die sechs vorgestellten Prinzipien bilden einen geschlossenen Kontrollkreis, in dem Energie, Information, Steuerung und Kontext ständig miteinander verknüpft sind. Durch diese zirkuläre Interaktion kann ein System Bedeutung aus physischer Erfahrung generieren, statt sie aus Datenbanken abzuleiten – ein echter Paradigmenwechsel.
Lernen wird dabei nicht als reine Parameteranpassung verstanden, sondern als Veränderung der strukturellen Kopplung zwischen Agent und Umwelt. Als praktisches Beispiel wird ein adaptiver Assistenzroboter vorgestellt, der Patienten in einer Rehabilitationsklinik unterstützt und damit die Konzepte der physischen Intelligenz anschaulich demonstriert.