KI-Schreiben: Warum die aktuelle Trainingsmethode Stimmen und gute Texte zerstört

Interconnects – Nathan Lambert Original ≈1 Min. Lesezeit
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Die heutige Art, Sprachmodelle zu trainieren, basiert vor allem auf dem Sammeln und Auswerten riesiger Mengen an Texten. Dabei wird das Ziel verfolgt, möglichst viele Muster und Zusammenhänge zu erkennen, um anschließend Texte zu generieren, die grammatisch korrekt und inhaltlich plausibel wirken. Doch dieser Ansatz hat einen gravierenden Nachteil: Er führt dazu, dass die individuellen Stimmen der Autoren verloren gehen.

Sprachmodelle lernen, indem sie statistische Wahrscheinlichkeiten für Wortfolgen bestimmen. Sie übernehmen dabei die häufigsten Formulierungen und Strukturen aus den Trainingsdaten. Das Ergebnis ist ein Text, der zwar flüssig klingt, aber gleichzeitig sehr generisch und wenig charakteristisch wirkt. Die Nuancen, die einen Text einzigartig machen – sei es ein bestimmter Schreibstil, ein humorvoller Ton oder eine persönliche Perspektive – werden dabei verwischt.

Für Autoren bedeutet das, dass ihre persönliche Handschrift zunehmend untergeht. Leserinnen und Leser erhalten Inhalte, die zwar korrekt sind, aber kaum Emotionen oder Originalität transportieren. In einer Zeit, in der Authentizität und individuelle Ausdrucksweise immer wichtiger werden, stellt dies ein ernstes Problem dar.

Um dem entgegenzuwirken, müssen neue Trainingsmethoden entwickelt werden, die nicht nur auf Quantität, sondern auch auf Qualität und Stil achten. Durch gezielte Einbindung von Stilmerkmalen und die Förderung von kreativen Ausdrucksformen könnte die KI wieder dazu befähigt werden, Texte zu erzeugen, die sowohl technisch einwandfrei als auch persönlich und inspirierend sind.

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