KI im Krebsregister: Erfolgreiche NLP-Implementierung und Lernpunkte
Die Automatisierung der Datenerfassung aus klinischen Dokumenten verspricht erhebliche Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen. In einem aktuellen Projekt des British Columbia Cancer Registry (BCCR) wurden verschiedene Natural‑Language‑Processing‑Modelle eingesetzt, um Informationen zu extrahieren und zu klassifizieren. Das Ergebnis liefert wertvolle Erkenntnisse für jede Organisation, die KI in der Patientenversorgung einsetzen möchte.
Ein zentrales Thema war die klare Definition von Problemen anhand konkreter Geschäftsziele. Statt sich ausschließlich auf technische Genauigkeit zu konzentrieren, wurden die Anforderungen an die Datenverarbeitung an den Bedürfnissen der Endnutzer ausgerichtet. Diese Zielorientierung erleichterte die Auswahl geeigneter Modelle und half, den Nutzen für die Patientenversorgung messbar zu machen.
Der iterative Entwicklungsansatz erwies sich als entscheidend. Durch schrittweise Tests, Feedbackschleifen und kontinuierliche Anpassungen konnten die Modelle besser an die realen Gegebenheiten angepasst werden. Interdisziplinäre Zusammenarbeit – zwischen Domänenexperten, Endanwendern und ML-Spezialisten – war dabei ein Schlüsselelement, das die Akzeptanz und die Qualität der Ergebnisse steigerte.
Praktische Lehren umfassen die Auswahl pragmatischer Modelle, einschließlich hybrider Ansätze und einfacher Methoden, wenn sie ausreichend sind. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Datenqualität gelegt: Repräsentativität, Drift und sorgfältige Annotationen sind entscheidend. Fehlerbehandlung erfolgte durch menschliche Validierung im Loop und regelmäßige Audits, um die Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Schließlich betonte das Projekt die Notwendigkeit, die AI‑Literacy in der gesamten Organisation zu stärken, um nachhaltige KI‑Lösungen zu etablieren.