Observability: Der fehlende SRE-Layer für zuverlässige LLMs in Unternehmen

VentureBeat – AI Original ≈1 Min. Lesezeit
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Wenn KI-Systeme in die Produktion gehen, kann die Zuverlässigkeit nicht mehr auf Wunschdenken beruhen. Nur durch systematische Beobachtbarkeit lassen sich große Sprachmodelle (LLMs) in überprüfbare, vertrauenswürdige Unternehmenslösungen verwandeln.

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Fortune‑100‑Bank setzte ein LLM zur Klassifizierung von Kreditanträgen ein. Die anfänglichen Genauigkeitswerte sahen vielversprechend aus, doch sechs Monate später entdeckten Prüfer, dass 18 % der kritischen Fälle falsch weitergeleitet wurden – ohne dass es irgendeine Warnung oder Spur gab. Die Ursache lag nicht in Bias oder schlechten Daten, sondern in der völligen Unsichtbarkeit des Systems.

Observability ist daher keine optionale Zusatzfunktion, sondern die Basis für Vertrauen. Ohne Sichtbarkeit kann ein KI‑System nicht kontrolliert, nicht korrigiert und letztlich nicht verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Unbeobachtete KI läuft im Stillen und kann unbemerkt Fehler verursachen.

Der richtige Ansatz beginnt mit dem Ergebnis, nicht mit dem Modell. Zuerst wird das messbare Geschäftsziel definiert – etwa die Reduktion von Kundenanrufen um 15 % oder die Verkürzung der Dokumentenprüfung um 60 %. Anschließend wird die Telemetrie so gestaltet, dass sie genau diese KPIs abbildet. Nur so lassen sich Prompt‑Design, Retrieval‑Methoden und Modellwahl gezielt auf den gewünschten Erfolg ausrichten.

Observability macht LLMs zu auditierbaren, vertrauenswürdigen Systemen, die den Anforderungen von Compliance, Governance und operativer Effizienz gerecht werden. Für Unternehmen, die KI langfristig und zuverlässig einsetzen wollen, ist sie der entscheidende SRE‑Layer, der heute noch fehlt.

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