SmartAlert: KI-gestützte Entscheidungshilfe senkt unnötige Bluttests um 15 %
In einer Pilotstudie wurden 9.270 Krankenhausaufenthalte in acht Akutstationen zweier Kliniken untersucht, um die Wirksamkeit von SmartAlert zu testen – einer KI‑basierten klinischen Entscheidungsunterstützung, die über das elektronische Gesundheits‑ und Aufzeichnungssystem (EHR) integriert ist. Das System prognostiziert, ob ein Blutwert stabil bleibt, und warnt das medizinische Personal, wenn ein erneutes Testen wahrscheinlich keinen Mehrwert bietet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittliche Anzahl von kompletten Blutbild‑Ergebnissen innerhalb von 52 Stunden nach Anzeige der SmartAlert‑Warnung von 1,82 auf 1,54 sank. Das entspricht einer relativen Reduktion von 15 % bei wiederholten Tests, ohne dass die Sicherheit der Patienten beeinträchtigt wurde. Die Studie bestätigte damit, dass KI‑gestützte Warnungen die Belastung durch unnötige Labortests signifikant verringern können.
Die Implementierung brachte wertvolle Erkenntnisse hervor: Die Interpretation probabilistischer Vorhersagen muss im klinischen Kontext klar kommuniziert werden, Stakeholder müssen gemeinsam akzeptable Modellverhalten definieren, und Governance‑Prozesse sind unerlässlich, um komplexe Modelle sicher in die Praxis zu überführen. Darüber hinaus betonen die Ergebnisse die Bedeutung einer benutzerfreundlichen Oberfläche, die mit den operativen Prioritäten des Klinikalltags übereinstimmt, sowie die Rolle von qualitativem Feedback der Endnutzer für die kontinuierliche Verbesserung.
SmartAlert demonstriert, dass gezielte KI‑unterstützte Entscheidungshilfen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Kosten im Gesundheitswesen senken können – ein wichtiger Schritt hin zu datengetriebenen, patientenorientierten Versorgungskonzepten.