Kernel‑PCA: So löst es nichtlineare Muster in Daten

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Dimensionalitätsreduktion ist ein zentrales Werkzeug in der Datenanalyse. Klassische Verfahren wie die Hauptkomponentenanalyse (PCA) funktionieren hervorragend, wenn die Daten linear trennbar sind. Sobald jedoch nichtlineare Strukturen auftreten – etwa bei der bekannten „Zwei-Monde“-Verteilung – zerfällt die Wirksamkeit von PCA. Das Verfahren reduziert die Daten zu einer flachen Ebene und vermischt dabei die Klassen, sodass die ursprüngliche Struktur verloren geht.

Kernel‑PCA überwindet dieses Problem, indem es die Daten zunächst in einen hochdimensionalen Merkmalsraum abbildet. Durch die Anwendung eines geeigneten Kernels (z. B. dem radialen Basisfunktionen‑Kernel) werden die nichtlinearen Beziehungen in diesem neuen Raum linearisiert. Anschließend wird die klassische PCA im transformierten Raum durchgeführt, wodurch die ursprünglichen nichtlinearen Muster erhalten bleiben und die Klassen klar voneinander getrennt werden.

Ein anschauliches Beispiel ist die „Zwei-Monde“-Verteilung: In ihrer ursprünglichen Form liegen die beiden Halbkreise nebeneinander, sodass ein linearer Klassifikator sie nicht unterscheiden kann. Kernel‑PCA wandelt die Daten in einen dreidimensionalen Raum, in dem die beiden Halbkreise zu separierbaren Clustern werden. Dadurch kann ein einfacher Klassifikator die beiden Klassen zuverlässig trennen.

Kernel‑PCA erweitert also die Reichweite der klassischen PCA und ermöglicht die Analyse komplexer, nichtlinearer Datensätze, ohne die Grundprinzipien der Hauptkomponentenanalyse zu verwerfen.

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