Generative KI führt zu Homogenisierung, schafft aber neue Innovationspotenziale
Eine neue Studie auf arXiv untersucht, wie die weitverbreitete Nutzung generativer KI die Informationslandschaft, Kreativität und kulturelle Produktion stark homogenisiert. Der Autor entwickelt dafür ein theoretisches Modell, das die Entstehung dieser „Monokulturen“ erklärt.
Im Kern beschreibt das Modell eine dynamische KI‑abgeleitete Erkenntnistheorie: Individuen verlassen sich zunehmend auf KI‑Ausgaben, wodurch ein zentraler „KI‑Prisma“ entsteht. Dieses technische System ist so aufgebaut, dass es Varianz reduziert und sich auf den statistischen Mittelwert zentriert. Dadurch entsteht die beobachtete Homogenisierung in vielen Bereichen.
Gleichzeitig betont die Arbeit, dass diese Vereinheitlichung nicht nur ein Verlust an Vielfalt bedeutet. Sie schafft stabile Wissensmodule, die über verschiedene Fachgebiete hinweg kombiniert werden können – ein entscheidender Motor für Innovation und Kreativität. Das Potential zur Rekombination ist jedoch nicht automatisch vorhanden; es hängt stark davon ab, wie Menschen mit der Technologie umgehen.
Wenn Nutzer als passive Konsumenten agieren und sich blind den KI‑Ergebnissen hingeben, bleibt die Homogenisierung vorherrschend. Werden sie hingegen zu aktiven Kuratoren, die die Inhalte kritisch hinterfragen, neu kontextualisieren und zusammenführen, eröffnet sich ein dynamisches Zusammenspiel aus Vereinheitlichung und kreativer Rekombination. Die Studie schließt mit einem Überblick über die kognitiven und institutionellen Rahmenbedingungen, die diese Prozesse unterstützen können.