Blue J setzt auf ChatGPT, wächst zu 300‑Millionen‑Dollar‑Unternehmen

VentureBeat – AI Original ≈2 Min. Lesezeit
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Im Winter 2022, als die Tech‑Welt von OpenAI’s ChatGPT fasziniert war, stand Benjamin Alarie vor einer entscheidenden Wahl. Sein Legal‑Tech‑Startup Blue J hatte ein solides Geschäftsmodell auf Basis veralteter KI‑Technologien aufgebaut und hunderte Buchhaltungsfirmen mit Prognosemodellen bedient. Doch die Wachstums­schwelle war erreicht.

Alarie, Professor für Steuerrecht an der Universität Toronto, sah in den noch fehleranfälligen, aber vielversprechenden großen Sprachmodellen die Zukunft. Er entschied sich, das gesamte Unternehmen – das über fast ein Jahrzehnt aufgebaut worden war – neu zu gestalten und auf diese unbewährte Technologie zu setzen. Der Schritt hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen.

Blue J hat seitdem ein ruhiges Series‑D‑Finanzierungs­round in Höhe von 122 Millionen US-Dollar abgeschlossen, das von Oak HC/FT und Sapphire Ventures co‑geleitet wurde. Die Bewertung des Unternehmens überschreitet nun die 300‑Millionen‑Dollar‑Marke. Durch den Pivot ist Blue J von einem Nischenanbieter zu einem der am schnellsten wachsenden Legal‑Tech‑Unternehmen Kanadas geworden, mit einem Umsatz, der sich etwa zwölffach erhöht hat.

Heute gewinnt das Unternehmen täglich 10 bis 15 neue Kunden und bedient über 3 500 Organisationen, darunter der globale Buchhaltungsriese KPMG und mehrere Fortune‑500‑Firmen. Blue J adressiert damit einen kritischen Engpass in der Dienstleistungsbranche: den akuten Fachkräftemangel. In den USA fehlen seit fünf Jahren 340 000 Buchhalter, und 75 % der derzeitigen CPAs sollen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Unternehmen suchen dringend nach Tools, die die Produktivität der verbleibenden Experten steigern.

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