Fontys ICT demonstriert souveräne KI-Plattform mit Gateway-Architektur
In einem sechsmächtigen Pilotprojekt hat die Fachhochschule Fontys eine innovative KI-Plattform entwickelt, die 300 Studierende und Mitarbeitende innerhalb von sechs Monaten nutzbar machte. Das Ergebnis zeigt, dass eine Hochschule der angewandten Wissenschaften fortschrittliche KI‑Anwendungen anbieten kann, ohne dabei die Kontrolle über Datenschutz, Kosten und rechtliche Vorgaben zu verlieren.
Der Ansatz basiert auf einer dreischichtigen Gateway‑Architektur. Im Frontend wird die KI‑Nutzung an die institutionelle Identität gebunden, sodass die Auswahl des Modells für jeden Nutzer transparent wird. Das Gateway‑Core sorgt für die Durchsetzung von Richtlinien, die Steuerung von Zugriffsrechten und Budgets und leitet den Datenverkehr standardmäßig an europäische Server weiter. Auf der Provider‑Ebene werden sowohl kommerzielle als auch Open‑Source‑Modelle in „institutionelle Modellkarten“ eingebettet, die sämtliche Anbieter‑Dokumentation in einer einzigen Governance‑Schnittstelle zusammenführen.
Der Pilot lief ohne Datenschutzvorfälle und erzielte eine hohe Akzeptanz. Durch die EU‑Default‑Routierung konnten die Institutionen die Einhaltung der europäischen Datenschutzgesetze sicherstellen, während gleichzeitig die Ausgaben kontrolliert und die Modellwahl für alle Beteiligten nachvollziehbar blieb. Nur das Gateway‑Pattern verbindet die Vielfalt von Modellen mit schneller Innovation und gleichzeitig mit institutioneller Kontrolle.
Die zentrale Erkenntnis des Projekts ist, dass KI nicht mehr als bloße Unterstützung, sondern als strategischer Treiber gilt. Für eine nachhaltige Nutzung wird daher eine übergreifende Governance benötigt, die über die traditionellen IT‑Grenzen hinausgeht. Fontys empfiehlt die Einrichtung einer formellen AI‑Officer‑Position, die technisches Know‑How, Governance‑Autorität und pädagogische Verantwortung vereint.