Neuer selbstfahrender Pipeline‑Roboter nutzt Inertialnavigation für präzise Ortung
Ein neu entwickelter, selbstfahrender Pipeline‑Roboter kann komplexe und gekrümmte Gasrohrleitungen ohne externe Hilfsmittel orten. Durch die Kombination von Inertialmessungen und Radentransmissionen liefert das System eine hochpräzise Positionsbestimmung, die herkömmliche visuelle und laserbasierte Verfahren in engen Rohrräumen übertrifft.
Traditionelle Ortungsmethoden für Gasrohre verlassen sich stark auf externe Messgeräte. In stark gekrümmten oder verschachtelten Rohrnetzen führen Kabelverwicklungen und mangelnde Flexibilität häufig zu Fehlfunktionen. Zudem sind visuelle und laserbasierte Kartierungstechniken empfindlich gegenüber Lichtverhältnissen und der begrenzten Merkmalvielfalt in Rohrinnenräumen, was zu Drift und Divergenz führt.
Der neue Roboter nutzt ein Inertialmessgerät (IMU), um die anfängliche Körperhaltung zu bestimmen. Anschließend wird ein erweiterter Kalmanfilter (EKF) eingesetzt, um die Genauigkeit der Winkelbestimmung zu verbessern. Durch die Kombination der EKF‑Korrekturen mit Messungen von Radodometern erreicht das System eine hochpräzise Ortung, die weniger von den Umweltbedingungen im Rohr abhängt.
Während der Testphase zeigte sich, dass die Rollräder des Roboters eng an die Rohrwand anliegen müssen, um Rutschverlust zu minimieren. Zu starke Verengung reduziert jedoch die Bewegungsflexibilität, da übermäßiger Reibungswiderstand die Steuerung erschwert. Diese Erkenntnisse fließen in die weitere Optimierung des Antriebsdesigns ein.
Die vorgestellte Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für die Instandhaltung und Inspektion von Gasrohrleitungen, insbesondere in schwer zugänglichen und komplexen Rohrsystemen. Durch die autonome Navigation und die robuste Positionsbestimmung kann die Effizienz und Sicherheit von Rohrleitungsinspektionen erheblich gesteigert werden.