Offener Ideenmarkt: Peer‑Review muss mehr als nur Fachartikel abdecken

Ben Recht – Argmin Original ≈1 Min. Lesezeit
Anzeige

In der heutigen Forschungsgemeinschaft wird Peer‑Review häufig ausschließlich mit der Begutachtung von Zeitschriftenartikeln assoziiert. Doch diese Sichtweise reicht nicht aus, wenn es darum geht, die Qualität und Transparenz aller wissenschaftlichen Produkte zu sichern. Peer‑Review sollte vielmehr als ein umfassendes Qualitätsinstrument verstanden werden, das Daten, Software, Preprints und sogar Lehrmaterialien einschließt.

Der offene Ideenmarkt, der von Wissenschaftlern, Institutionen und der Öffentlichkeit gleichermaßen genutzt wird, verlangt nach einem breiteren Prüfsystem. Durch die Einbindung von Peer‑Review in sämtliche Forschungsoutputs wird die Nachvollziehbarkeit erhöht, Fehler frühzeitig erkannt und die Wiederverwendbarkeit von Ergebnissen gefördert. Dies trägt entscheidend dazu bei, dass Forschungsergebnisse nicht nur veröffentlicht, sondern auch nachhaltig nutzbar bleiben.

Viele Fachgesellschaften und Förderorganisationen setzen bereits auf erweiterte Peer‑Review‑Modelle. Sie ermöglichen es, dass unabhängige Experten nicht nur die inhaltliche Richtigkeit prüfen, sondern auch die Methodik, die Datensätze und die zugrunde liegende Software bewerten. Solche ganzheitlichen Bewertungen stärken das Vertrauen in die Wissenschaft und fördern die Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Peer‑Review, wenn es ausschließlich auf wissenschaftliche Artikel beschränkt bleibt, ist nicht mehr zeitgemäß. Ein offener Ideenmarkt verlangt nach einem Peer‑Review‑Ansatz, der sämtliche Formen der Forschung abdeckt und damit die Qualität, Transparenz und Reproduzierbarkeit aller wissenschaftlichen Erkenntnisse nachhaltig verbessert.

Ähnliche Artikel